Freiwillige Feuerwehr Weilburg - Hasselbach


1. Vorsitzender                 2- Vorsitzender (Wehrführer)          Kassierer

Peter Moll                         Ulrich Mühlbauer                             Günter Sussek

Zum Hohen Stein 6           Trompeterstr. 11                             Bangertstr. 6

35781 Weilburg                35781 Weilburg                              35781 Hasselbach

06471/5511                      06471/51216                                   06471/509439

Vereinsgeschichte
der
Freiwilligen Feuerwehr Hasselbach eV.

Der Nutzen und der Kampf mit den Elementen ist so alt wie die Menschheit. Besonders das Feuer stellte den Menschen täglich auf die Probe. Nutzen und Verwüstung lagen dicht beieinander.
So auch in dem idyllischem Dorf Hasselbach am Fuße des Westerwaldes. Erstmals im Jahre 1235 Urkundlich erwähnt lebten seine Bewohner bis zur Industrieellen Revolution als Frohenarbeiter und Leibeigene ausschließlich vom Ackerbau und Viehzucht. Die Gebäude und Gehöfte waren aus Holz, Lehm und Stroh erbaut, und so entschied ein einziger Funke über Leben und Tod oder vernichtete das Heim und Gut sowie die Arbeit ganzer Familien und Generationen.

In der Schulchronik ist nachzulesen und ich zitiere den Chronist Lothar Schlicht:   „ Das es bis 1881 keinen Alarm in Hasselbach gegeben hat, teilte Lehrer Ludwig in der Schulchronik mit, als er den ersten Brand in Hasselbach wie folgt meldet:
„.... Weiter wäre zu bemerken, dass in diesem Jahr ( 1881) zweimal hierselbst Feuer ausgebrochen ist, infolge dessen das eine Haus des Phillip Kurz ganz und das des Wilhelm Steuernagel zum Teil abgebrannt wurde. Die ältesten Leute hiesiger Gemeinde wissen sich nicht zu entsinnen, dass jemals Feuer hierselbst ausgebrochen ist, weshalb diese beiden Ereignisse die Gemüter tief erschüttert haben“.
Anscheinend stellte man fest, dass die Löschgeräte nicht im besten Zustand und veraltet waren, denn im Juli 1882 wurde eine neue Feuerspritze für die Gemeinde angeschafft zum Kaufpreis von 2000 Mark. Geliefert wurde sie von den Gebrüder Göhring (Installateure und Spengler) in Weilburg. 1911 veranlasste Bürgermeister Nickel dann den weiteren Kauf einer Feuerspritze. In diesem Jahr muss es auch gewesen sein, als der Bürgermeister den Spritzenverband mit Merenberg auflöste.
Im Jahr 1932 wird berichtet, dass in der Nacht vom 6. zum 7. Dezember die Scheune des August Schäfer abbrannte. Das Feuer wurde, ohne dass auswärtige Wehren in Tätigkeit traten, von der Hasselbacher Pflichtfeuerwehr gelöscht“.
In diesem Jahr 1932 wurde die Freiwillige Feuerwehr Hasselbach gegründet. In dem Gasthaus „ Zur Stadt Weilburg “ wurde unter dem Vorsitz des Bürgermeister Müller die Freiwillige Feuerwehr Hasselbach gegründet. Gründungsmitglieder waren: Bgm. Müller, Herrmann Friedrich, Herrmann Ebert, Richard Kurz, Moritz Seelbach, Herrmann Schick, Adolf Nöll, Paul kurz, Fritz Pölkemann, Alfred Stroh, Wilhelm Nickel, Alfred Müller, Ludwig Schmidt, Julius Schlicht, Wilhelm Kurz, Theodor Kremer, August Köhler,
Adolf Zeiler, Wilhelm Feuerbach, und .......................

Die Schulchronik berichtet: „ Die neu gegründete Freiwillige Feuerwehr Hasselbach bestand aus 31 Mann Auf Vorschlag von Bürgermeister Müller wurde der Landwirt Reinhold Rühle zum Kommandanten ernannt“. Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht übernahmen und daran gingen, auch die Feuerwehren in ihre Kriegsvorbereitung einzubeziehen, waren die wesendlichen Grundlagen hierfür längst ausgearbeitet. Seit 1926 war es Deutschland offiziell erlaubt einen zivilen Luftschutz aufzubauen. Und es waren Feuerwehringenieure, die schon frühzeitig in den Brandschutzkräften das Rückrad der Schadensbekämpfung in einem Zukunftskrieg sahen. Um aber überhaupt als Instrument des zivilen Luftschutzes einsetzbar zu sein, organisierten die neuen Machthaber das öffentliche Feuerlöschwesen in beispiellos radikaler Weise um: Autoritäre, zentralistische Führungsstrukturen traten an die Stelle Bürgerlich – genossenschaftlich geprägter Selbstverwaltungsorgane. Technische und organisatorische Probleme, an deren Lösung die Feuerwehren bisher gescheitert waren, wurden nun von zwei Reichsministerien teil in Kooperation, teils konkurrierend bearbeitet. Den durch den Luftschutz bewirkten Modernisierungsschüben stand bis zum Ende des „Dritten Reiches“ aber ein chronisches Kompetenzgerangel innerhalb der „ Kriegsspitzengliederung“ als neu geschaffenes Problem gegenüber. In dieser Zeit musste auch der kleine Ort Hasselbach seinen Blutzoll zahlen. Viele Kameraden kamen nicht mehr aus dem Krieg zurück.

Das akribisch geführte Kassenbuch endet mit dem Vortrag von 59.39 Reichsmark für das Geschäftsjahr 1940 am 19.03.1940. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde zwangsläufig eine Pflichtfeuerwehr aufgestellt, unter der Leitung von Fritz Pölkemann. Am 11.07.1947 ereignete sich ein Scheunenbrand in Hasselbach bei Landwirt Rühle ( Der erste Kommandant) der mit Hilfe der Nachbarwehren bekämpft wurde.

Am 5. Januar 1952 wurde durch Bürgermeister Nickel eine Versammlung einberufen, die Freiwillige Feuerwehr Hasselbach wurde neu gegründet. Zum Ortsbrandmeister wurde Otto Christner gewählt, der seit 1929 der Freiwilligen Feuerwehr Giessen angehörte. Unter seinem Kommando wurde die Wehr neu aufgebaut. ( Eintrag ins Kassebuch, Kassebestand 1952, 11,- DM) Am 28.12.1952 brach in dem Anwesen des Landwirts H. Schmidt ein Großfeuer aus. Wohnhaus, Stallungen und Scheune wurden ein Raub der Flammen. Die Obdachlosen Bewohner wurden in der neuen Schule ( Zum Wasen 2 ) untergebracht. Das Löschwasser wurde in den früheren Jahren der „ Weed“, einer früher offenen Wasserstelle in der Ortsmitte, neben einem Brunnen entnommen. Gespeist wird das Reservoir von dem durchfließendem Hasselbach der früher offen heute überbaut ist. Im Frühjahr 1954 wurde der alte Brandweiher (Weed) in eine moderne Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 130 cbm umgebaut. Auf ihr wurde im Herbst 1954 ein neues Gerätehaus mit Schlauchtrockenturm und Sirene errichtet. Dadurch wurde die Einsatzbereitschaft wesentlich gestärkt, und sie konnte bei der Bekämpfung von Bränden innerhalb und außerhalb des Ortes tatkräftig eingreifen und größere Schäden verhindern. Den nächsten großen Einsatz hatte die neu gegründete Freiwillige Feuerwehr Hasselbach am 22.10.1954 als nachmittags die Radiogehäusefabrik Krill in Gaudernbach brannte. Am 20.12.1954 gab es morgens gegen 6:00 Uhr Feueralarm. In Hasselbach brannte ein Bäuerliches Anwesen Zum Wasen). Die Feuerwehr konnte erst nach dem eintreffen der Wehr aus Gaudernbach mit der Löscharbeiten beginnen da diese genügend Schlauchmaterial hatte um die Löschwasserversorgung aufzubauen. Trotz der Hilfe durch die Nachbarwehren und die Wehr aus Weilburg fielen Stall, Scheune und Wohnhaus den Flammen zum Opfer.

Zum Anlass des 25 jährigen Bestehens (1957) wurde 1960 der Kreisverbandstag des Oberlahnkreises ausgerichtet. Der Festplatz wurde auf dem Tompeter (Sportplatz) mit einem großen Zelt und Fahrgeschäften errichtet. Ein Festzug mit den Festdamen dem Festausschuss dem Herrn Landrat Schneider, allen Wehren des Landkreises Oberlahn und Feuerwehrkapellen wurde durch den Ort Hasselbach auf den Festplatz geführt.( In dieser Zeit hat man es verstanden in Hasselbach zu feiern, gleich drei Feste in solcher Größe in vier Jahren wurden abgehalten).

Im Jahr 1962 wurde als eine der ersten Gemeinden des Oberlahnkreises die Wehr mit einem TSF-Fahrzeug (Ford) ausgerüstet dem 1964 eine neue Tragkraftspritze TS 8/8 folgte. Am 01.02.1963 ereignete sich bei der Fa. Krill in Gaudernbach erneut ein Großbrand der nach vier Stunden von den Feuerwehren aus Gaudernbach, Wirbelau, Weilburg und Hasselbach unter Kontrolle gebracht wurde. Am 04.06.1971 brannte durch Blitzschlag bei einem heftigen Gewitter in Gaudernbach eine Scheune. Die Nachbarwehren aus Wirbelau, Schupbach, Weilburg, Allendorf und Hasselbach kamen der Wehr aus Gaudernbach zur Hilfe konnten jedoch nicht verhindern das die Scheuer vollständig abbrannte. Ein Übergreifen auf Nachbargebäude konnte jedoch verhindert werden. Beim Brand des Weilburger Schlosses 1974 wurde unsere Wehr zur Brandwache eingesetzt die mehrere Nächte dauerte (Tagsüber wurde von anderen Wehren Aufräumungsarbeiten durchgeführt). Am 01.09.1979 brannte abends die Scheune des Landwirts Oskar Schmidt. Der Brand konnte mit Hilfe der Nachbarwehren gelöscht werden, dennoch musste unsere Wehr noch in der gleichen Nacht komplett ausräumen um ein wiederaufflammen zu verhindern. Am 22.04.1994 brannte die ehemalige Gaststätte Nickel der Brand wurde um 0:40 Uhr gemeldet und die ganze Nacht von der Feuerwehren aus Hasselbach und den Nachbarwehren. Das Dachgeschoss und der größte Teil des Obergeschosses sind vollständig ausgebrannt. Am 11.04.1997 Wohnhaus Allendorferstr. 8 der Familie Halm Durch den Einsatz der Wehren aus .Hasselbach, Gaudernbach und Weilburg konnte der Totalverlust des Hauses und das übergreifen auf Nachbargebäude verhindert werden.

In den letzen Jahrzehnten ist die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen, nach Hochwasserkatastrophen oder nach Orkanschäden als wesentlicher Bestandteil der Feuerwehr hinzugekommen. Die Anforderungen an die Feuerwehren sind erheblich gestiegen, der Einsatz der zu allen Zeiten hohe Risiken mit sich brachten ist in den letzten zwei Jahrzehnten nochmals gestiegen. Die Verwendung von künstlichen Baustoffen, der Einsatz auf stark befahrenen Straßen, der Transport von Gefahrengütern gefährlichster Klassen, macht es notwendig die Ausbildung und die Ausrüstung anzupassen. Dies ist auch in unserer Wehr geschehen. Schwerer Atemschutz, Wasserführendes Fahrzeug, und Beleuchtungssatz sind hier nur die wichtigsten Geräte. An dieser Stelle wünscht man der Einsatzabteilung ein „Glück auf“ und kommt aus jedem Einsatz Gesund zu euren Familien zurück.

Im Jahr 1997 gründete die Freiwillige Feuerwehr Hasselbach eV. die 99.zigste Jugendfeuerwehr im Kreis Limburg-Weilburg. Durch ein hohes Interesse von Kinder und Jugendlichen leistet der Verein nun schon seit 10 Jahren hervorragende Jugendarbeit. Der Erste Erfolg für die Einsatzabteilung stellte sich ebenfalls ein, eine Jugendliche (Tatjana Moll) ist bereits Mitglied der Einsatzabteilung. An dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass die Freiwillige Feuerwehr in das dörfliche Leben fest eingebunden ist. So hat sie Jahrelang zur Faschingzeit, am Anfang mit anderen Vereinen und anschließend alleine einen Maskenball veranstaltet. Zur jetzigen Zeit veranstaltet die Feuerwehr ein Dorffest in einem zwei Jahresrhythmus.

Hasselbach im Januar 2007                                 Oswin Jung, Peter Moll

Die Ortsbrandmeister / Wehrführer waren:

Reinhold Rühle 1932 - 1945
Fritz Pölkemann 1945 - 1952
Otto Christner 1952 - 1964
Willi Dick 1964 - 1970
Helmut Ristau 1970 - 1971
Herbert Sussek 1971 - 1980
Oswin Jung 1980 - 1990
Peter Moll 1990 - 2002
Thorsten Ulrich 2002 - 2005
Ulrich Mühlbauer 2005 - heute